Eisenbahn- und ÖPNV-Fotos von Wolfgang Wellige
 
 

Eisenbahnen in Spanien

Das spanische Eisenbahnetz weist die Besonderheit auf, dass es aus drei Spurweiten besteht: Das Eisenbahnnetz des Landes wurde grundsätzlich in der so genannten iberischen Breitspur von 1.668 Millimetern erbaut (ursprünglich 1.672 mm). Allerdings reichte oft der Platz oder die Kurvenradien nicht aus, um eine Breitspurstrecke zu errichten, weswegen in vielen Regionen meterspurige Schmalspurnetze entstanden, hauptsächlich im Norden Spaniens sowie in Katalonien und auf der Insel Mallorca.

Als in den 1980er-Jahren damit begonnen wurde, die erste Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Madrid und Sevilla zu bauen, entschied man sich, hier normalspurige Gleise (1.435 mm) zu verlegen. Ein Grund war, dass die zu beschaffenden Züge preiswerter und schneller lieferbar waren, da sie nicht aufwändig umkonstruiert werden mussten - die Strecke musste unbedingt rechtzeitig zur Expo 1992 in Sevilla in Betrieb sein. Aber auch die langfristige Absicht, ein Hochgeschwindigkeitsnetz aufzubauen, dass mit dem der anderen europäischen Länder kompatibel sein sollte, spielte bei der Entscheidung schon damals eine Rolle. 2013 wurde das spanische Normalspurnetz dann auch tatsächlich zwischen Figueres und Montpellier mit dem französischen verbunden.