Kopenhagen (København)
Die dänische Hauptstadt Kopenhagen (ca. 1,2 Millionen Einwohner incl. der Vororte) verfügt über zwei Metrolinien, die sich im Westteil einen Linienast teilen. Eine zusätzliche Ringlinie ist im Bau.
Nachdem die Straßenbahn in Kopenhagen bereits 1972 stillgelegt worden war, wurde innerstädtische ÖPNV nur mit Bussen abgewickelt, bis im Jahre 2002 die erste Metrolinie eröffnet wurde. Die → Metro ist komplett automatisiert, d.h. fahrerlos unterwegs.
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Aarhus
Die Stadt Aarhus (ca. 270.000 Einwohner) in der dänischen Region Midtjylland hatte von 1904 bis 1971 ein meterspuriges Straßenbahnnetz. Im Jahre 2012 wurde mit der Errichtung eines neuen, normalspurigen Straßenbahnnetzes begonnen. So genannte Tram-Trains stellen unter Einbeziehung zweier Eisenbahnstecken direkte Verbindungen ins Umland her. Der innerstädtische Straßenbahnteil wurde im Dezember 2017 eröffnet, die ersten Tram-Trains fahren seit August 2018.
Betrieben wird das "Letbane" genannte System von → Midttrafik, der Verkehrsgesellschaft der Region.
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Odense
Odense, die mit ca. 180.000 Einwohnern drittgrößte Stadt Dänemarks, hat im Mai 2022 ihre 1952 eingestellte Straßenbahn wiedereröffnet. Die erste Linie ist gut 14 Kilometer lang, eine zweite Linie ist bereits in Planung. Die neue Bahn wird wie in vielen Städten üblich jedoch nicht als Straßenbahn (Sporvej) bezeichnet, sondern als Stadtbahn (Letbane, wörtlich Leichtbahn). Tatsächlich verläuft die Trasse zwar durch die Fußgängerzone, hat aber außer an Kreuzungen keine Berührungspunkte mit dem Autoverkehr.
Der Betrieb wird koordiniert von der → Odense Letbane P/S, die operative Betriebsführung wurde ausgeschrieben und wird von Keolis erbracht.
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Stockholm
Die schwedische Hauptstadt Stockholm hat ein ca. 100 Kilometer langes U-Bahnnetz (Tunnelbana), welches von einigen Stadtbahnlinien ergänzt wird, die entweder tangential verkehren oder als Zubringer zur U-Bahn fungieren. Nachdem man die Straßenbahn völlig aus der Innenstadt verbannt hatte, gibt es mittlerweile wieder Linienbetrieb auf der Djurgårdslinie, die lange Zeit nur als Museumsbahn genutzt wurde und als Teil des Projektes "Spårväg City" im Jahre 2010 reaktiviert wurde.
Der Betrieb der einzelnen Linien (U-Bahn, S-Bahn, Stadtbahnen und Busse) wird von → Storstockholms Lokaltrafik (SL) koordiniert und bündelweise an private Betreiber vergeben.
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Göteborg
Die Stadt Göteborg liegt im Westen Schwedens und hat ca. 600.000 Einwohner. Sie verfügt über das größte Straßenbahnnetz Skandinaviens mit einer Streckenlänge von ca. 80 Kilometern. Die meisten Linien sind außerhalb der Innenstadt stadtbahnmäßig ausgebaut, also weitestgehend vom Straßenverkehr getrennt. Einige Streckenäste sind sogar völlig kreuzungsfrei errichtet worden, wodurch sehr attraktive Fahrzeiten erzielt werden.
Betreiber des Netzes ist die → Göteborgs Spårvägar AB.
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Lund
Die Stadt Lund liegt nahe Malmö im Süden von Schweden und hat ca. 90.000 Einwohner. Nachdem der Bau einer Straßenbahn Anfang des 20. Jahrhunderts schon mehrfach diskutiert, aber nie realisiert wurde, entschied man sich über hundert Jahre später im Jahre 2015 für den Bau der Bahn, um ein im Nordosten der Stadt entstehendes Neubaugebiet optimal an das Zentrum und den Bahnhof anzubinden. Die 5,5 Kilometer lange Strecke wurde Ende 2020 eröffnet, zwei weitere Ausbaustufen sind in Planung.
Infrastruktur und Fahrzeuge sind im Besitz der Stadt bzw. der Regionalverwaltung, der Betrieb wird organisiert vom örtlichen Verkehrsverbund → Skånetrafiken.
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Oslo
Die norwegische Hauptstadt Oslo verfügt über ein ca. 94 Kilometer langes Straßenbahnnetz. Die Straßenbahn heißt hier 'Trikken', das ist die Kurzform von 'Elektrikken', also Elektrische.
Ergänzt wird es durch ein knapp 90 Kilometer langes U-Bahnnetz (Norwegisch: T-Bane, was ausgeschrieben Tunnelbane bedeutet), welches aber außerhalb der Innenstadt überwiegend oberirdisch verläuft. Sehenswert ist die Holmenkollbahn (Linie 1), die bis zur Endstation Frognerseteren einen Höhenunterschied von fast 500 Metern überwindet.
Beide Verkehrssysteme werden von der Gesellschaft → Sporveien AS betrieben.
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Bergen
Die Stadt Bergen im Südwesten Norwegens verfügt seit 2010 wieder über eine stadtbahnmäßig ausgebaute Straßenbahnlinie, nachdem die frühere Straßenbahn im Jahre 1965 stillgelegt worden war. Die Linie ist mehmals erweitert worden und mittlerweile ca. 20 Kilometer lang.
Betreiber ist die → Bybanen AS.
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Helsinki
Das Straßenbahnnetz der finnischen Hauptstadt (gut 600.000 Einwohner) misst ca. 90 Kilometer. Die Bahnen fahren auf meterspurigen Gleisen. Außerdem gibt es eine gut 20 Kilometer lange U-Bahnlinie.
Die Straßenbahn sowie die Metro werden von der "Helsingin kaupungin liikennelaitos / Helsingfors stads trafikverk" kurz HKL/HST im Auftrag des Verkehrsverbundes → HSL/HRT (Helsingin seudun liikenne / Helsingforsregionens trafik) betrieben, die Busse wurden ausgegliedert.
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Tampere
Die Straßenbahn im finnischen Tampere wurde im August 2021 eröffnet. Die Stadt liegt ca. 200 Kilometer nördlich von Helsinki und hat etwa 250.000 Einwohner. Zwei Linien verkehren auf einem Netz mit einer Streckenlänge von gut 16 Kilometern, ein weiterer Ausbau ist beabsichtigt. Es handelt sich um die ersten normalspurigen Bahnstrecken in Finnland, denn die Straßenbahn in Helsinki verkehrt auf einer Spurweite von 1.000 mm, die Metro Helsinki und die Eisenbahnen hingegen auf russischer Breitspur.
Die Tram wird von einer Tochtergesellschaft der finnischen Staatsbahn VR betrieben und ist integriert in den regionalen Verkehrsverbund → Nysse.
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